Über die Jet Chuchi Gründung
Die Jet Chuchi Gründung
Die Gründer der Jet-Chuchi waren bereits Mitglieder bei der Confrérie und in der Schärbe-Chuchi (Fred Jenni seit Mai 1963, Armin Eugster seit Februar 1965 und Karl Bürki seit Januar 1966). Als Swissair-Revisoren glänzten sie wegen Auslandsaufenthalte oft mit Absenzen, was dem Grand Maître der Schärbe-Chuchi nicht recht war, da er einige Kandidaten abweisen musste weil seine Chuchi nicht mehr als 8 Mitglieder aufweisen sollte.
So kam es. Im Herbst 1967 waren Armin und Fred auf einer Dienstreise in Teheran und beschlossen bei einem Glas Rotwein im Palace-Hotelgarten eine eigene Chuchi zu gründen. Nach ihrer Rückkehr wurde Karl informiert, er war begeistert und machte sofort mit. So gingen sie innerhalb der Swissair auf die Suche nach Interessenten und fanden eine Handvoll wie Anton von Tscharner, Flugkapitän, Werner Meier, Buchhalter, Hanns Habenberger, Personaldienst (gründete eigene Chuchi), Kurt Meyer Kommerzielle Dienste und Schulung und Max Fiechter, Frachtabteilung.
Auch für eine Kochgelegenheit mussten sie sich umsehen. So versuchten sie im Balsberg unterzukommen, was misslang. So blieb nur der Ausweg ins technische Areal, wo sie Dank guten Beziehungen zu Ruedi Christen von Charly Jotterand gütigst aufgenommen wurden und während vielen Jahre das Gastrecht geniessen durften.
Im Dezember 1967 setzten sie sich zusammen, erörterten den Interessenten den Sinn und Zweck der Confrérie sowie ihre Vorstellungen zur Gründung einer eigenen Chuchi.
Im anrückenden Zeitalter der Jets und der Ablösung der Kolbenmotoren bei der Swissair war es naheliegend, dass ihre neue Chuchi als "Jet-Chuchi" innerhalb der Confrérie auftreten werde. Es war auch naheliegend, dass die Jet Chuchi, die ja ihren Ursprung in der Swissair hatte, eine Flugzeug als Symbol wählte. Beim Jet-Chuchi Flieger handelt es sich um ein qualitativ hochwertiges Aluminium Spritzgussmodell, das von Douglas Aircraft Inc. gefertigt wurde. Solche exklusiven Modelle haben nur Fluggesellschaften erhalten, die auch entsprechende Flugzeuge bestellt haben, also Kunden. Beim besagten Modell handelt es sich um eine DC-9-15 mit der Registration HB-IFA. Douglas hat das Entwicklungsprojekt DC-9 im April 1963 gestartet als Ergänzung zum bereits eingeführten und grösseren Typ DC-8 (damals bereits in der Swissair Flotte). Die DC-9 war ein komplett neues Design. Swissair orderte 10 Flugzeuge vom Typ DC-9-15 Mitte der 60er Jahre. Die DC-9-15 wurde gekauft als Ersatz für die Convair CV-440. Somit hatte die Swissair mit dem DC-8, der Caravelle und der DC-9 eine absolut reine Jet-Flotte. Parallel dazu wurde die Convair CV-990 (Coronado) beschafft und dann bereits zu Beginn der 70er Jahre die DC-10. Dies sollte durch ein repräsentatives Flugzeugmodell zusätzlich untermauert werden. Dann beschloss man einstimmig ab Januar 1968 regelmässig zu kochen.
So fand die erste Chochete am 5. Januar 1968 statt. Am 5. April 1968 wurde die "Jet-Chuchi" mit dem Segen von damaligen Grossmarmiten Dino Arici in die Confrérie aufgenommen. Seither wird regelmässig gekocht. Zudem wurden viele fröhliche Family-Parties sowie Weinreisen und Grillabende ins Hobby-Treiben eingebaut.
Schon seit Beginn wurden die Essen in unserer Chuchi beurteilt. Die Menu-Kosten betrugen anfänglich Fr. 15.00 inkl. Wein, Mineralwasser und Kaffee. Das Geld wurde am Abend gleich von Armin einkassiert. Dank modernen Einrichtungen in der Kantine blieb der Abwasch von Geschirr und Pfannen erspart, dafür ein Batzen in die Personalreisekasse der Kantine gelegt. Apéro mit Zutaten gab’s anfänglich noch nicht. Ab und zu wurde ein Gläschen Wein während des Kochens am Herd getrunken. Die Menus waren einfach aber gut. Meistens war um 22:00 Uhr Schluss des Kochvergnügens, die Küche sauber und aufgeräumt. Erst später wurden Apéros mit Zutaten, sowie 4- und 5-Gang-Menus kreiert als Folge unserer Weiterentwicklung. Auch die Weine wurden zahlreicher und immer erlesener, während in der Anfangszeit meist nur ein Wein serviert wurde. Selbstverständlich wurde auch auf ein schönes Gedeck geachtet und Blumen durften auch nie fehlen.
Auch heute noch treffen sich die Confrères der Jet-Chuchie am ersten Donnerstag im Monat zum gemeinsamen Kochen in der gut ausgerüsteten Küche des Restaurant puur im Balsberg. Der jeweilige Chef du Jour ist verantwortlich für die Menu-Zusammenstellung, die Getränke und auch für die passende Tisch-Dekoration. Er ist auch besorgt für den Einkauf der frischen Waren. Vorgängig verteilt er die Zutaten zu den einzelnen Gängen auf die Stationen. In Gruppen von 2-3 Köchen werden die jeweiligen Gänge nach dem Rezept des Chef du Jour fachmännisch zubereitet.
Im Anschluss an das Essen erfolgt die kritische Würdigung der einzelnen Gänge, der Menu-Zusammenstellung, der Zubereitung, die Wahl der Getränke, der Dekoration und natürlich auch der Präsentation der Speisen.